Die langen drei Reihen des Scherbengerichtes IV hatte ich gestern auf eine Extrarolle Transparentpapier fertig gezeichnet. Von hier aus kann ich die Splitter nun einfach auf Rolle 6 übertragen, um dann die Überlagerungssequenz zu beginnen, die für die neuen Muster innerhalb der Scherbenumrisse verantwortlich sein wird.
Manchmal komme ich mir vor, als überdeckte mich eine solche Scherbenschicht. Diese Verglasung ist der Anzug, der bei jeder Bewegung neu splittert, um dann im Schlaf wieder neu zusammenzuwachsen.
Die Arbeitsgeschwindigkeit nimmt mit dem näheren Ende dieser Arbeitsphase des Scherbengerichtes zu. Am Abend zeichnete ich bis zu einer Belastungsgrenze. Dabei denke ich an die Beschleunigung des Textes „Herakles II oder die Hydra“ von Heiner Müller. Das ist die Schlacht!
Auf der Frankenallee ist das Dylankonzert vom 24.04. dieses Jahres in der Festhalle plakatiert, für das wir schon lange Tickets haben. Im August 1969 trennte sich Dylan von seinem Manager, seiner Vaterfigur und Landlord Albert Grossman, er ließ einfach den Vertrag auslaufen und verließ das Haus in Woodstock, das er wie selbstverständlich bewohnt hatte.
Vaterfiguren verlieren sich immer mal. Eine solche von mir, meinen Mentor als junger Künstler verlor ich, weil sie mein Stasispitzel war, was ich erst viel später erfuhr und ihm in seiner gehobenen Position nie zugetraut hätte.