Heute beschleunigte ich die Geschwindigkeit der Malerei von Anfang an, weil ich den Morgen sehr langsam begonnen hatte. Mit einem Kaffee saß ich in meinem Zimmer und schaute auf die kahlen Ahornbaumkronen der Allee. Auf dem Wochenmarkt kaufte ich Käse und in der Apotheke ließ ich uns die Europäischen Impfnachweise aktualisieren.
Die Kinder haben mich gestern geschlossen versetzt. Sie sind einfach nicht gekommen. Ihre vorbereiteten Arbeitsplätze blieben leer und die Geschichten über die pakistanischen Buchmaler unerzählt. So begann ich alleine die große Kraftfeldform erneut auszufüllen. Diesmal machte ich das mit gerissenen Pappstücken, die ich in Tapetenkleister eingeweicht hatte. Nach einer Weile erinnerte mich diese Technik an die Theaterplastikerwerkstatt, in der ich Nora ausgebildet hatte. Die einfachen handwerklichen Arbeitsschritte sind es, die mich erden und mir Momente der Ruhe schenken.
Beim Anschauen der Collagen, die als Endlosschleife auf dem Bildschirm des pausierenden Rechners laufen, kam mir eine völlig andere Bemalung des Kraftfeldreliefs in den Sinn. Diese werktäglichen Collagen sind oft wilde Mixturen aus Federzeichnungen, plastischen Fragmenten und Malerei. Das möchte ich nun auf der Fläche der Reliefabgüsse kultivieren. Interessant ist, wie diese Idee, die mir gestern durch den Kopf ging, Bestand haben wird.