Es ist Montag, und ich möchte die Woche ruhig beginnen – hatte überlegt auf der Wiese ein paar Mohnblumenflecken zu säen, ein wenig Erde dorthin werfen, wo der Schotter noch hervorschaut. Dann aus den Mohnkapseln die schwarzen Krümelchen herausschütteln, darauf streuen, etwas einarbeiten und Wasser drauf…
Gestern füllte ich die Scherbe des Reliefs, die ich am Freitag begonnen hatte mit dem Ornamentverlauf zu versehen, der sie eindunkelt und die Partie innerhalb des großen Doppelportraits der Väter als Schatten im Gesicht definiert, fertig. Beim Zeichnen mit Feder und Tusche entsteht eine Rhythmik, die eine Beschleunigung nach sich zieht. Sie rührt von dem Reiz her, die Linien so zueinander zu ordnen, dass zwischen ihnen spannungsvolle Flächen entstehen, scharfe Spitzen sich mit sanften Rundungen begegnen, sich abwechseln in unregelmäßigen Abständen und so einen Sog erzeugen, der in das Universum hinter den Linien führt.
Ähnliche Vorgänge stellen sich während der Arbeit an den Buchmalereien ein. Die Wanderungen der gezeichneten Formen, durch die Handballenabdrücke von einem zum andren Format, erhöhen ebenfalls das Arbeitstempo, bis ich den Vorgang unterbreche, im Garten etwas räume oder Kaffee koche. So komme ich wieder zur Besinnung und beginne von neuem das Spiel.