Die anatolische Steppe klingt. Es gibt Instrumente, die die Umgebung sofort vertrocknen lassen. Meine Wiese wiegt sich im Trommelrhythmus. Kleine Windhosen eilen dahin, wirbeln trockenes Material hinter meinen Augen auf und geben den Derwischen die Bewegungsmuster vor.
Die Arbeit an der Ordnung der abstrakten Bildzeichen führte ich gestern fort. Die einzelnen Scherben mittig in das Quadratraster zu setzen, bedeutet etwas Konzentrationsaufwand.
Die täglichen Buchmalereien gehen mir leichter von der Hand. Dort kombiniere ich das archivierte Material virtuoser als bei allen anderen Arbeitsmöglichkeiten. Diese Dinge stammen aus dem Speicher des Gedächtnisses, das das Material noch nicht für eine Funktion geordnet hat. Wenn sie jedoch gehäufter auftreten, kommt es dazu, dass sie sich in Sinnmuster ordnen und sie vielleicht auch verändern. Ziehe ich die Archivschubladen meines Gedächtnisses auf, springen mir die Motive und Techniken entgegen, die zur gegenwärtigen Situation passen. Bis ich misstrauisch werde.
Meine Schüler beschäftigen sich mit Geheimschriften. Ich zeigte ihnen ägyptische Totenbücher, aus deren Bilderschrift sie sich auf Transparentpapier bedienten. Was sie aber schreiben, weiß ich nicht.