Nach einer knappen Woche in Venedig, wo wir uns die Biennale angeschaut haben, sind mir die Tätigkeiten hier im Atelier angenehm nah und wohltuend. Erstmalig wurde mir der Zuckerguss in der Lagunenstadt etwas zu viel, was natürlich mit am Tourismus, d.h. an der Vermarktung der Stadt liegt. Auch die Kunstwerke erreichten mein wirkliches Interesse nur an wenigen Stellen. Ich muss schauen, wie der Besuch nachwirkt, ob sich das Erlebnis der großen Ausstellung auf meine Arbeit auswirkt.
Meine Buchmalereien erscheinen mir eher schwächer, als brauchten sie einen Veränderungsschub.
Sehr angenehm, wie auch beim vorigen Mal, war das Wohnen nahe dem großen Kanal, mit einem atemberaubenden Blick von der Dachterrasse über die Dächer, Kuppeln und Kanäle. Zwischen dem Nordwestufer und der Friedhofsinsel San Michele war eine temporäre Pontonbrücke gebaut worden, auf der wir über das Wasser spazierten. Die Perspektiven waren ungewohnt und reizvoll.
In den Wochenendtagen räumte ich nun fast alle Pflanzen auf meine Regalkonstruktion, die in jedem Jahr etwas anders aussieht. Diesmal gibt es eine pyramidale Symmetrie. Das hat etwas Barockes.