Zum Ende der Buchmalereien hin, bin ich öfter etwas unruhig. Die Arbeit bringt mich in einen beschleunigten Rhythmus, den ich unterbreche, indem ich ins Gärtchen gehe. Dort verlangsame ich bei Sichtung von Eidechsen meine Bewegungen, gieße Blumentöpfe und schneide Äste, die im Weg und zerkleinere sie für den Boden unter meinem „Geheck“. Dann kehre ich zurück an den Zeichentisch und stelle das Bildtrio schnell fertig.
Gräser, die auf meinem Pflanzenschnittstapel wachsen, haben nun schwere Samenstände. Diese Ären hängen senkrecht herab, harren der erneuten Aussaat. Leichter Wind kräuselt die Reflektionen der Wasserbottiche auf die Unterseiten der Weidenblätter. Durch meine Einbiegungen der Äste im zeitigen Frühjahr, wuchs das Laub blickdicht und hält nun den Ostwind ab. Außer mir, ist niemand auf dem Gelände. In der dankenswerten Stille, ist das Flattern der Sperlinge, die gemerkt haben, dass ich Vogelfutter in den im Baum hängenden Pflanzenuntersetzer nachgefüllt habe, zu hören.
Trotz der gestrigen Arbeitsunterbrechung, werde ich heute mit der Bemalung des 10. Reliefs fertig. Die Unsicherheiten bei der Weiterarbeit, kann ich ganz gut auf Rolle 8 klären. Eine Fliege läuft über meine Schrift und die Malereien. Als erste bekommt sie die Arbeit zu Gesicht.