Bis in den Himmel

Die gerahmten Scherben sind alle verschenkt.

Lange Fahrten zur Verwandtschaft, zu den Väter-Theatervorstellungen, wo immer sie auch stattfanden. Sich ähnelnde Facetten der Verhaltensweisen bilden sich in den unterschiedlichen Generationen ab. Die Statisterie bemüht sich darum, dass der Weihnachtsmotor nicht stottert. Aber die Aufmerksamkeit der alten Männer lässt nach.

Eine neue Autobahnabfahrt zu meinen Eltern führt durch zwei winzige Orte mit schönen, kleinen und alten Kirchen. Rasenflächen vor den Bauernhäusern und große Felder, durch die sich eine kaum befahrene, schmale Straße schlängelt. Unten im Tal dann der Fluss Nesse, der von einer schönen Aue gerahmt ist. Alte Weiden, verstreute Bauerngehöfte, als sei die Zeit stehen geblieben.

Ich bin gerne wieder im Atelier, das noch ein wenig kühl ist, weil ich die Heizung herunter gedreht hatte. Dafür wirbeln die Buchmalereien dem Ende des Jahres entgegen und wärmen mein Gemüt.

Die zwei Scherben, die ich zu einem Zelt zusammenstellte, beschäftigten mich bis in das Hinüberdämmern in den Schlaf. Da wuchsen skulpturale Türme aus vielen bemalten Scherben in den Himmel.