Im Morgenlicht des Ateliers versuche ich meine Müdigkeit abzuschütteln. Die Stille wird von den über den Bahndamm donnernden Güterzügen unterbrochen. Ihre Signalhörner klingen nach Eisenbahngeschichte.
Das Wort „Justizvollzugsanstalt“ sollte ich neu buchstabieren lernen. Einige Beamte, die in diesem Bereich arbeiten, vermittelten mir und anderen Teilnehmern einer Zusammenkunft gestern, die Renate Krol organisiert hat, ein etwas differenzierteres Bild vom Innenleben eines Gefängnisses. Es wurde eine Neugier spürbar, die aus einem Reiz des Schauders zu erwachsen schien. Es sollte sich ein Förderkreis bilden, junge Gefangene in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ich lernte ein neues Netzwerk für meine Projekte kennen.
Am Nachmittag dann „Brainstorming“ mit Frau Budde vom Architekturmuseum. Es ging um einen Förderantrag für ein Projekt, das Museobilbox heißt. Drei Organisationen sollen zusammenarbeiten, um die bereitgestellten Boxen zu füllen. Darüber sollte ich bald mit Alexander Klett sprechen, denn die Hindemithschule würde neben Zwischenraum und DAM der dritte im Bunde sein. Start wäre frühestens im Februar und es könnte dann bis zum Sommer laufen. Der Umfang des Ganzen muss aber noch genauer überlegt werden.