In meinem offenen Ateliertor sitzend habe ich gestern begonnen, die Brandungsliniensequenz zu zeichnen. Der Vorgang der Verdichtung ist zwar bewährt, führt aber dennoch immer wieder zu überraschenden Formen der Begegnungen der Linien. Ein stetes Verdunkeln durch die zunehmende Steigerung der Überlagerungen.
Mühsam, wie immer ist das Nacharbeiten der Tagebuchdateien. Eine Frage der Geduld, der Überwindung und der aufzuwendenden Zeit.
Über das Glück der künstlerischen Arbeit sprach ich gestern am Rande des Abschiedsabends von Tine und Adi, mit Waltraud, einer Kollegin, die auch immer zu den Treffen „zwischen den Jahren“ gekommen war. Währenddessen habe ich dem schönen Riesling gut zugesprochen. Die Zwei werden am Dienstag mit ihrem Sohn endgültig nach Doha in Katar umsiedeln. Ein mutiger Schritt in eine ganz andere Welt.
Auf der gegenüberliegenden Alleenseite geht ein grauer Großvater mit seinem hüpfenden Enkel an der Hand stadteinwärts, vorbei an den Kaffeetrinkern und Eisessern, die in der Mittagssonne die letzten Sommerstunden vor der großen Finsternis genießen wollen. Schon bewölkt sich von Nordwesten her der Himmel, der am Morgen noch blassblau war.
Die trödelige Ruhe eines Sonntags schiebt sich zwischen mich und die Arbeit. Schön ist es das Treiben gegenüber im Cafe zu beobachten.