Brasilianisch | Raumtreue

Die brasilianischen Installationen in der Schirnkunsthalle boten, was zu erwarten war: von sparsam lustvollen Gedanken durchbrochene kindliche Naivität, weitgehend unpolitisch, frisch und leicht konsumierbar und sich seiner selbst sicher. Das machte durchaus gute Laune, war weniger auf ein geistiges Erlebnisse, als auf haptische Erfahrungen ausgerichtet. Somit waren wir schnell wieder draußen und suchten uns im Metropol ein Plätzchen für ein kühles alkoholisches Getränk.

Im Atelier, vorher am Nachmittag, wandte ich mich, wie ich mir es Vorgestern vorgenommen hatte, der Blutkreislauffigur innerhalb des Geflechtes der Reliefmalerei zu. Während der Arbeit tastete ich mich geruhsam an die Maßverhältnisse heran, die zu einem spannenden Bild und einer ausgewogenen Komposition führen sollen. In den nächsten Arbeitsschritten werde ich die Dunkelheiten weiter differenzieren. Die ganze Zeit schon denke ich darüber nach, ein dunkles Indigo mit einzufügen, mache es aber vielleicht erst während der nächsten Malerei von Anfang an.

Das bisher ganz gut dokumentierte Geschehen füllte ich mit weiteren Fotos vom Fortgang auf. Die Entstehung des Bildes könnte per Diashow mit Überblendungen ganz gut sichtbar gemacht werden

Die Tage zwischen den Jahren sind ganz erholsam. Gestern arbeitete ich viereinhalb Stunden. Mehr muss es manchmal nicht sein, wenn die Versorgungsverhältnisse geklärt sind.

Ich habe Sehnsucht nach den Raumgreifern meines Hangs, die ihrerseits meine Treue einfordern.