Die Linienstrukturen der vorgestrigen Buchmalereien übertrug ich auf Rolle 6. Nacheinander zeichnete ich alle drei Formate auf eine Höhe des Transparentpapierstreifens. Dort stehen die Figuren wie in einer fließenden Buchstabenabfolge. Dann rollte ich das Papier in der bewährten Weise zusammen, sodass sich alle Linien übereinander schoben und ein Dickicht bildeten. Ein Streifen Schelllack, den ich darüber rollte, löste die Tusche teilweise an und führte dadurch zu teilweise weicheren Konturen.
Diese Arbeitsweise ist die der Herstellung einer Überlagerungssequenz. Aus ihr entstehen neue Formen, die ich in weiteren Verlauf hervorheben kann, indem ich sie mir Tusche dunkel einfärbe.
Die neue Gussform des Reliefs 4 strich ich mit den Trennmitteln ein und füllte sie sogleich mit Pappmache aus. Ich denke über die fragmentarischen Abgüsse nach, die ich so zueinander ordnen kann, dass ihre unregelmäßigen Ränder zwischen sich neue Flächenumrisse bilden können. Diese Zwischenräume befinden sich auf der Wand, an denen die Reliefs hängen.
Das Exemplar, das ich gestern abgegossen habe, will ich extra langsam trocknen lassen, damit sich die Pappmacheschicht nicht vorzeitig von der Form löst und Fäden zieht.