Die Methode, Worte an verschiedenen Stellen eines Textes mit Bögen nach vorne und nach hinten in unterschiedlichen Abständen zu verbinden, beschäftigte mich gestern noch, auch angeregt von einem Absatz über Alphabet und Sprache in „Blutsbande“ von Christina von Braun. Indem ich die Texte in dieser Weise in Scherben schlage, gewinnen sie beim Wiederzusammensetzen an Deutlichkeit, verstärken vielleicht ihren Sinn.
Dass Schriftsprache, ohne die stetige mündliche Weitergabearbeit, Geschichten aufheben konnte, vergöttlichte sie. Die Tora kommt nicht von Gott, sondern ist ER.
Textscherben können aber auch vereinzelt und weit von ihrem Zusammenhang entfernt, in einer fruchtbaren Umgebung, neue Knospen treiben, so wie Fragment-Abdrücke, innerhalb der drei täglichen Buchmalereien, zu neuen Figuren werden, oder zu den Buchstaben einer neuen Schrift.
Es gibt wieder einen journalistisch arbeitenden Menschen, der meine Arbeit mit Bild und Text begleiten und dokumentieren möchte. Wir sprachen gestern miteinander und werden nun sehen, wie das gehen kann. Grundsätzlich bin ich nicht dagegen und freue mich auch über das Interesse.