Ungelenk stolperte ich am Morgen in die Buchmalereien. Sie begannen unsicher in der Suche nach Konstellationen der Formen. Der Impuls, Figuren zu umranden, um damit Farbgleichgewichte zu schaffen, fehlte. Jetzt, während des Schreibens, korrigiere ich das.
Das Wochenende habe ich durchgearbeitet. Das mit einer Kaschurtechnik ausgeformte Relief, ist nach dem Trocknungsvorgang nicht stabil genug. Ich muss noch einmal drüber gehen, die einzelnen Felder fester miteinander verbinden.
Hinter dem Ateliergebäude ist die Straße seit fast einem Jahr aufgerissen. Die Kratzspuren der stählernen Maschinen rund um die mehrfach ausgehobenen und wieder zugeschütteten Gruben sind wie die Ränder einer nicht heilen wollenden Wunde. Alle Versorgungsleitungen der alten Wohnhäuser, der Großbaustelle und der Neubauten verlaufen in Schichten übereinander. Ein Gewirr von Röhren sehr unterschiedlichen Durchmessers, Strängen von Stromleitungen, provisorischen Wasserleitungen und Drähten in Plastikkanälen. All das verflechtet sich zu einem chaotischen Gesträuch. Daneben wird eine Baugrube von 50 X 30 Metern wieder mit Erde zugeschüttet. Alles ähnelt der 3. Buchmalerei von heute.