Die Umrisse des Handkantenabdrucks der 2. Malerei vom 26.04. übertrug ich, stark vergrößert, auf einen Bogen Transparentpapier. Es handelt sich um ein stacheliges, zweidimensionales Gesträuch, um eine aggressive Sperre, die nicht durchdrungen werden will. Wenn ich sie auf Rolle 11 übertrage, wird sie aber dem Schicksal der Durchdringung und Verflechtung nicht entgehen.
Einen anderen Charakter besitzt der Abdruck des Daumenballens. Eine Arthrose, die ich mir dort durch Bildhauerei zugezogen habe, veränderte den Muskel, wodurch hier die Haut parallel laufende Faltenstrukturen bildet. Diese Linien laden zu ihrer Erweiterung und architektonischen Weiterverwendung ein. Dort wächst dann eine Architektur, wie in der 2. Malerei von heute.
Durch die Benutzung des Füllers als Zeichengerät, schleichen sich fragmentarische Figuren ein, die durch die angedeuteten Umrisse von Strukturfeldern entstehen. In die Verwischungen, die ich vor genau 10 Jahren in den Buchmalereien gemacht habe, zeichnete ich schon damals konstruktive, gerade Linien, deren Ursprung auch in den Handabdrücken zu finden ist.