Der Gewaltimpuls und die Apsaras

Das Väterprojekt stellte ich am vergangenen Sonnabend meinem Freund H. vor. Nachdem ich ihm mein Vorgehen geschildert hatte und mit einem kleinen Ausschnitt des Erarbeitungsmaterials bebilderte, begann er sich mit seinem Hirn in die Schichten der Arbeit hineinzuversetzen. Dabei bezeichnete er den Schmerzimpuls des gebogenen Rohrgeflechtes auf meinem Körper als Auslöser aller Vorgänge, die ich mit dem Projekt erfand. Die Bögen erscheinen als Kanten der Scherben, die das Geflecht der Splitter bildeten.

Wie ein Tropfen der auf eine glatte Wasserfläche trifft und dann Ringe über sie hinwegwandern lässt und Interferenzen bildet, setzen sich die Linien in den Scherbengerichten fort, führen in die Ornamentik, mit der ich die Splitter abermals zersplittere. H. meint, dass sich das Abbild des Doppelportraits dadurch auflöst, wie Schaum der auf dem Wasser treibt. Und immer noch erscheinen die Echos der Schläge in den Gravitationsschwüngen der Buchmalereien.

Gestern begann ich Umrisszeichnungen aktueller Malereien in abstrakte Apsaras zu übersetzen. Sie sind zunächst auf Einzelblättern entstanden, werden nun aber auf Rolle 9 präziser und spannungsvoller weiterentwickelt. Sie schweben mit den Gravitationsschwüngen, von denen sie gebildet werden, als Widerschein des Gewaltimpulses über die Himmel der Reliefs.