Die Malereien reagieren auf die Textteile von Sina Ahlers, die ich am Morgen las. Nach der langen Selbstreflexion fühle ich mich in dem entstehenden Dialog wohl. Die Figur, die ich zuvor als meinen selbst erfundenen Dialogpartner im Auge hatte, beginnt nun in den Buchmalereien den Part des erfinderischen Gegenübers auszufüllen. Sie tritt stets zufällig aus einem Schatten, einer Windhose in Zentrum stürmischen Geschehens oder aus einem See hervor.
Holznadelgravuren sind heute, wie täglich seit über einem Monat, der Ausgangspunkt der malerischen Bewegung. Zu den schriftartigen Symbolen von gestern kam ich nicht. Dafür tritt die Dialogfigur aus der Übertragung der Verwischung aus 1 in 2 hervor. Aus einem Beistrich, der auf ihre Kontur reagiert, treten Linienimpulse, die vom Abdruck aus 3 stammen. Die sitzende Figur mit dem nach hinten offenen Arm, wird von der Energie nicht erreicht.
Eine meiner alten Sukkulenten, deren große, fleischige Blätter stets in Bodennähe blieben, schickt sich plötzlich an, aus ihrem Zentrum heraus eine Blütendolde zu treiben. Das tut sie schnell und mit aller angestauten Kraft. Wenn ich sie nun kräftig gieße, wird sie vor ihrem Ableben viele Blüten austreiben können.