Kopfüber wieselt ein Eichhorn durch das Geäst der Ginkobäume neben dem Cafe, rennt auf einem Zaun entlang und scheucht dabei eine Amsel auf. Immer in schneller Bewegung ist es kaum vorstellbar, es bedächtig oder gemächlich zu erleben.
Wir haben uns Martin Scorseses Film „No Direction Home“ über Bob Dylan angesehen. Er ergänzt die Autobiografie „Cronicles“, und zeigt einen auskunftsfreudigen, aufgeräumten und gut gelaunten Meister, der die Beweggründe seiner Arbeit auf den Punkt bringt, sie scharf umrissen und deutlich erklärt. Er meinte mit dem Schreiben von Songs anfangen zu müssen, weil er seine Geschichten in einer Weise erzählen wollte, wie sie es vorher nicht gab. Sowohl die Konzertmitschnitte, als auch die autobiografischen Erzählungen konzentrieren sich auf die wichtigen Wandlungen der Figur in den Sechzigerjahren.
Vinz erzählte gestern von seiner Chinareise und von seinem Vorhaben, dort eine Weile zu arbeiten. Ich glaube, dass er unter den anderen gesellschaftlichen Bedingungen viel lernen kann. Außerdem hat er dort einen wichtigen Meister, mit dem er Erfahrungen machen kann, die ihm hier verschlossen blieben. Im April wird es eine Ausstellung im Gropiusbau geben, während der ich Vinzenz vielleicht treffen kann. Eliasson hat sich in der Zeit, in der er mit Vinzenz befasst war, sehr um ihn gekümmert. Dafür muss man ihm dankbar sein, denn selbstverständlich ist das bei den Kunstprofessoren nicht.
Ich möchte nun einiges über den neuen Meister erfahren und mit Vinzenz intensiver sprechen als in den vergangenen Monaten.