Die Toten bleiben Jung | Manjurishree – Sequenz

Ein helles blaugelbes Licht leuchtet jetzt am Morgen auf meine Reliefplatten. Mit der weißen Grundierung, deren Feuchtigkeit die getrockneten Flächen leicht durchdringt, konnte ich das in sich verzogene Exemplar wieder glätten. So, wie das Licht jetzt jede Unebenheit gebirgig aufwirft, sollte dann auch die Graphitschraffur wirken.

Auf Rolle 8 arbeitete ich an der Überlagerungssequenz aus dem Manjurishree – Schrein in Alchi weiter. Ich nenne sie jetzt „Manjurishree – Sequenz“. Das unaufgeregte, kontinuierliche Vorgehen führt zu spannungsvollen Ergebnissen oder Zwischenschritten, die mir Spaß machen.

Gestern Abend hörte ich Carola, im Filmmuseum, bei ihren interessanten Ausführungen zu den beiden Dichterinnen Christa Wolf und Anna Seghers zu. Ich wusste, dass die ältere von der jüngeren verehrt wurde. Diese Zuwendung wirkte sich auch auf das Drehbuch zum Film „Die Toten bleiben jung“ aus, das nah am Romantext blieb. Und Carolas Focus auf die Frauenfiguren fügte dem Abend noch eine weitere Dimension hinzu.

Auch für mein Väterprojekt fügten sich Szenen aus dem gezeigten Film zusammen, die die Darsteller der preußischen Militärs noch aus eigener Anschauung kannten und umsetzen konnten. Harte, sadistische und zynische Erziehungsmethoden sollten später auch sozialistische Persönlichkeiten hervorbringen.