Ein Dienst

Oben habe ich die Scherbe mit der Nummer 10 des ersten Scherbengerichts in die Collage eingefügt. Neun Blätter habe ich gestern fertig gezeichnet. Daran werde ich nun täglich weiterarbeiten.

Am Morgen ging mir eine weitere Entwicklung dieser Gesamtarbeit, als große Zeichnung von 4 x 3 Metern durch den Kopf. Ich würde sie auf die Leinwand bringen, die ich schon auf den großen Rahmen aufgespannt habe. Am liebsten wäre mir, wenn der Stoff ungrundiert bleiben könnte, damit ich mit Tusche, Graphit und Schelllack etwas Neuland betreten könnte. Ich stelle mir vor, dass direkt auf dem Stoff eine größere Direktheit zu erzielen ist, die mit anderen Mitteln, wie Frottagen oder anderen Abdrücken erreicht werden kann. Einen differenzierteren Fortgang der Arbeit will ich kaum weiterdenken, denn der sollte dann vom Tun gelenkt werden.

Dieses fragmentierte, bis zur Unkenntlichkeit zersplitterte und wieder zusammengesetzte Doppelportrait der Väter, kann die Last ihrer Taten überschreibend, verblassen lassen. Ich tue ihnen einen Dienst damit und mir auch.

Am Morgen bin ich über neuen, feuchten, klebenden Schnee hierher zum Zeichentisch gelaufen. In der gedämpften Landschaft, hörte ich jeden Schritt meiner Schulsohlen. Den Klang des Flockenteppichs, der von meinem Gewicht zusammengepresst wird, kann ich nur schwer beschreiben. Am ehesten ist es mit einem kurzen Knurren vergleichbar.