Ein etwas unsicherer Montagmorgen. Weiß nicht, ob mir die Arbeit nun Kraft geben wird oder nur solche kostet. Der kalte Ostwind macht mich etwas mürbe, zerrt an den Jacken und an den Nerven. Dazu die nebelige Trübnis. Aber die Auguren versprechen mehr Licht.
Aus dem kalten Einerlei heben mich die Buchmalereien heraus. Meine Motivation, das Scherbengericht nun zügig zu Ende zu führen, muss ich mutwillig erhalten. Das ist nicht immer leicht. Der Elan kommt nicht mehr von alleine. Die Dynamik der Kontinuität der Produktion ließ in der vergangenen Woche nach. Vielleicht motivieren mich die Zahlen der täglichen Scherbenblätter wieder.
Die barocken Schwünge, die ich mit den Aquarellstiften zeichne, liegen formal auf der entgegengesetzten Seite der spröden Scherben, die ja auch aus den schwungvollen Gravitationsschwüngen hervorgegangen sind.
Heute werde ich die ersten einundzwanzig Blätter des vierten Scherbengerichtes fertig zeichnen. Es sind nur noch die Tuschekreise um die Splitter herum zu malen. Alles andere habe ich schon in der vergangenen Woche angelegt. Dann kann ich beginnen, die morgige Produktion vorzubereiten, indem ich die Blätter zuschneide und vielleicht schon mal die Umrisse zeichne.