Nach all der Hitze kam am Abend ein Gewitter herab. Kurz vor seinem Abzug weit nach Mitternacht, blitzte es fast unaufhörlich und die Größe des Wetters wurde durch die weiten Donnerräume beschrieben. Bis zum Ende blieb ich fasziniert auf dem Balkon sitzen und schaute auf die vielen verschiedenen kurzen Lichtsituationen. Durch die Konstellationen, die durch den Ort der Entladungen und ihre Heftigkeit bestimmt wurden, wurden manchmal die Silhouetten der riesigen Dampfgebäude hervorgehoben, manchmal wie Lampions von innen beleuchtet, oder die scharfzackigen Lichtbögen blendeten direkt vor allen Wolkenkulissen. Mein vom Tag erhitzter Körper wurde vom Sprühwasser des senkrecht herabströmenden Regens lindernd eingehüllt.
Von uns war das Gewitter nicht voraussehbar, weswegen wir die Pflanzen vom Roland, von Startorante und mein Gärtchen wässerten.
Jetzt steigt die Temperatur wieder, schwere Wolken schieben sich zusammen und bereiten den nächsten Guss vor.
Außer etwas Nachtrag in der Arbeitstagebuchdatei, meinen dazugehörigen Zeichnungen und Collagen, keine weitere Arbeit am Pfingstmontag. Es wird Zeit, dass ich wieder ins Atelier komme. Dort will ich mich in den kommenden Tagen weiter mit den „Adlercollagen“ beschäftigen, so dass ein Fundus entsteht, aus dem ich beim Ausstellungsaufbau dann schöpfen kann.
Dann geht es in den nächsten Tagen noch um den Leporello, den ich gemeinsam mit Helga zum Zwangsarbeitergedenken machen werde.