Schräg gegenüber dem Fenster steht die Bühne eines Straßenfestes, von der aus wir gestern den ganzen Tag beschallt wurden. Es ging um volkstümliche Unterhaltung dabei, was mir besonders auf die Nerven ging. Für den Nachmittag bin ich ins Atelier entronnen, verzog mich in meine Höhle, schaute auf den wechselnden Regen und zeichnete an der Brandungssequenz weiter, wo das Wasser immer schwärzer zu wogen beginnt.
Mit Maj auf dem Markt habe ich besprochen, dass wir eine neue Arbeitsphase beginnen wollen. Sie soll mehr mit Farben, Pinseln und Malerei zutun haben. Die Welt der Zeichnung und der Skulptur ist strenger.
Plötzlich kam mir gestern die Idee, nach dem Stand und dem Verlauf der „Neverending Tour“ von Bob Dylan zu schauen. Sie läuft nun schon seit vielen Jahren und wir hatten uns schon einmal geärgert, keine Karten gekauft zu haben. Ich stellte fest, dass er Mitte Oktober in Düsseldorf auftritt und B. kaufte sofort im Internet zwei Karten der ersten Kategorie. Das traf mich wie ein Blitz und ich kann es immer noch kaum glauben.
„Gob Squad“, eine Performergruppe, zeigte im Mousonturm „Gob Squad`s Kitchen“. Von den life aufgenommenen und projizierten Bildern ging eine so starke Wirkung aus, dass sich scheinbar mühelos Zuschauer fanden, die zum Mitspielen gebracht wurden. Mit einem Headset versehen, sprachen sie Texte, die ihnen eingesprochen wurden. So schlüpften sie in völlig fremden Rollen und sagten Texte, die sie nicht kannten.