Dynamiken

Zehn Blätter zum Scherbengericht – gestern. Langsam wächst der Stapel. Aber die Bewegung ist ansonsten minimal. Gleichklang herrscht da.

Ganz anders bei den Buchmalereien. Diese Dynamik ist ein Gegenpol. Die Ruhe der steten Verwischungen und Farbauffächerungen ist dahin. Alles wirbelt, erschafft Echos und schwingt in der Strukturen der Haut meines Handballens. Die Farben rufen nach Ergänzungen vom gegenüberliegenden Segment des Farbkreises, die sie nicht bekommen. Das schafft unangenehme Spannungen. Man möchte wegschauen, fernbleiben und zum Fenster gehen, raus aus der Höhle der Disharmonien.

Ein interessantes Experiment scheint sich an der Volksbühne in Berlin anzubahnen. Da ist ein Museumsmann berufen worden, der sich mit bildender Kunst auskennt und deswegen der richtige für die Zukunft des Theaters sein kann. Das wäre eine Gelegenheit für Vinzenz, wenn ich mir die Interviews anschaue. Kann natürlich sein, dass die Alteingesessenen unkündbaren Theatertiere der Volksbühne da was dagegen haben und das den neuen Chef auch spüren lassen.

Der leuchtende Osten!

Mit Joana würde ich heute gerne wieder Wachsexperimente machen. Vielleicht können wir eine Hohlform anfertigen…