Echos

Im leichten Westwind gleiten die Flugzeuge über die Blüten meiner Pflanzen hinweg. Die Luft ist gesättigt von Feuchtigkeit, dass ich das Gefühl habe, schwer atmen zu können.

Meine Arbeitskonzentration findet sich an manchen Tagen, die von vielen anderen Notwendigkeiten durchsetzt sind, einzig in den täglichen drei Miniaturmalereien wieder. In deren Kompositionen spielen die Abdrücke meiner Haut, insbesondere die der rechten Handkante eine nicht geringe Rolle. Sie nehmen in ihren Linien auch Strukturen der Verbindung des Wassers mit den Pigmenten der Aquarellstifte auf. Manchmal erzeugen wiederholte Abdrucke dieser Vermischungen Echos innerhalb eines Bildes oder in der ganzen Dreierserie. Oft geschieht das schnell und wenig geplant. Umso schöner sind manchmal die Ergebnisse. Vielleicht könnte ich die verschiedenen Linienbündel meiner Hand auch bewusster einsetzen.

In meinen Mappen suchte ich gestern nach Zeichnungen, die ich im Ballettsaal der Forsythe Company gemacht habe. Sie sind nun schon zwölf Jahre alt. Obwohl sich mein Zeichnen in dieser Zeit noch stark verändert hat, sind sie so etwas, wie ein Höhepunkt meiner Arbeit. Jetzt nehme ich sie mir wieder vor, kombiniere und verändere sie, suche nach ihrem Potential für die Zukunft.