Eierkuchen

Die Tagebuchzeichnungen ähneln manchmal alten Landschaftsstudien von mir aus den Achtzigern, die ich mit Bleistift und Aquarellfarben machte. Das sehe ich gerne und erinnere mich daran, was ich fühlte und welches Glück mich bei dieser Arbeit umfing.

Joana brachte gestern ein Eierkuchenrezept auf ihren I-Phone mit. Auf dem Tisch entdeckte sie meinen I-Pod. Sie schnappte ihn sich und bezeichnete ihn als eine süße Antiquität, die so gut wie nichts könne.

Wir rührten dann den Teig und über die lange Mittagszeit hinweg gab es jede Menge Eierkuchen, bis alle satt waren. Beim nächsten Mal wollen wir damit Bilder backen. Noah dichtete mit Worten, die nicht zusammenpassen. Wir brachten ziemlich surreale fünf Stunden miteinander zu, ohne dass es irgendwann mal langweilig wurde.

Am Abend in der Premiere von Dantons Tod. Die Inszenierung war spektakulär. Ein unausgesetzter Gang aller Figuren auf drei großen, sich unablässig drehenden, schräg gestellten Walzen. Dieses revolutionäre Niederwalzen von allem, das sich der vermeintlichen Wahrheit in den Weg stellt, erinnert mich wieder an meine Sechzigerjahre. Die Nachforschungen nach meinen Erinnerungen an diese Zeit, sind der Schlüssel für den produktiven Rückblick, aus dem nun Zeichnungen entstehen.