Noch einmal überarbeitete ich gestern Nachmittag das Relief im Atelier. Mit einem speziellen Modellierholz drückte ich die tiefer liegenden Linien in solcher Weise nach, dass die Seitenwände der „Täler“ nicht mehr so steil aufragten. Der etwas flachere Winkel hat zur Folge, dass die Zeichnungen nun deutlicher werden und sich das getrocknete Pappmache dann später besser aus der Form herauslösen lässt. In ihr stehen die Gräben als Grate in den Raum und sind immer etwas bruchgefährdet. Ich kenne das Problem von der Form des Kraftfeldes 2010, das hoffentlich nun schon von vornherein entschärft ist.
Schon am Vormittag habe ich meine morgige Kunstaktion vorbereitet. Zunächst prüfte ich die alten Druckfarben, noch aus den DDR – Beständen, auf ihre Verwendbarkeit. Das Blau, die Farbe der Jungpioniertücher war längst eingetrocknet. Das Grün hatte sich aufgespalten in eine bernsteinfarbene Flüssigkeit und grünen trockenen Stein. Einzig Schwarz, Gelb und Rot sind einsatzfähig geblieben. Wenn ich bei meiner eigenen Wanderungsgeschichte als den Ausgangspunkt der Performance bleibe, geht es also im Folgenden um Reduktion. Es gibt außer den Geschichten, der über das Blatt wandernden Gäste, die sich so auch ein wenig produzieren können, nun also genügend Material, über das sich etwas erzählen lasst.
N. hatte ein sehr schönes Foto einer afghanischen Landschaft auf seinem Bildschirm, so dass ich nachfragte, um was es sich da handelt. Mit der tiefen Melancholie seiner Heimaterinnerungen erzählte er mir von den Landschaften und von der Schönheit vor dem Krieg. Jetzt sucht er jemanden, der ihm diese Landschaft malt. Er fragte mich und ich würde das gerne für ihn machen.