Den gestrigen Mainspaziergang begleitete Eisregen. Auf die alles überziehende Eisschicht fiel zusätzlich gefrorener Regen in Form von Eisstückchen. Wege wurden sehr glatt, Bäume senkten ihre Äste unter der Last, auf die es über Nacht noch schneite. Die gewohnte Ordnung des gewachsenen Holzes vor meinem Fenster ist außer Kraft gesetzt.
Es war ein ruhiger Sonntag, weitgehend ohne Arbeit. Nur die täglichen Notizen am Morgen bleiben.
Im Atelier habe ich am Sonnabend die Kamera vergessen. Ich fotografierte die zusammengesetzten Exemplare des zweiten Reliefs und den derzeitigen Zustand der Modellierarbeit am dritten. Weil ich diese Abbildungen heute benutzen und das undurchdringliche Schneegeäst fotografieren möchte, unterbreche ich die Arbeit an dieser um zu Fuß auf das Tevesgelände zu gehen.
Unterwegs auf der Mainzer Landstraße standen die Straßenbahnen aufgereiht und haben den Kontaktbügel zu den vereisten Oberleitungen heruntergefahren. Im Atelier stehen und liegen überall Arbeiten von Schülern herum. Ich sollte noch ein großes Regal für all dieses Material bauen.
Derzeit denke ich darüber nach, den Workshop, der gut funktioniert, noch auszubauen. Ich könnte ihn an zwei Abenden anbieten um mit bis zu acht Leuten arbeiten zu können.
Das Zusammenspiel von Reliefs und Lasurmalerei habe ich nun schon mit den Lehrlingen ausprobiert. Sie erkennen die Schönheit ihrer eigenen Arbeiten kaum und wissen nicht, was sie geschaffen haben. Gern hätte ich mehr Gelegenheit, ihnen das näher zu bringen. Man müsste mit ihnen in Ausstellungen, ins Theater und in die Natur gehen.