Mein Wille erscheint mir manchmal wie ein Werkzeug, das ab und zu gepflegt werden muss. Jetzt beispielsweise, wo es auf das Ende der langen Modellierarbeit zugeht, führe ich ihm Energie zu, indem ich die Experimente mache, die die Arbeit voranbringen soll. Derzeit versuche ich das innerhalb der Buchmalereien. Von den Frottagen ausgehend, die ich farbig von den Reliefformen abnehme, entsteht ein Spiel mit der Auflösung der Linienstruktur durch meinen Handballen und Wasser. Die Bemalung der Reliefs ist dann zwar ein anderer technologischer Vorgang, aber vom Umgang mit dem Ausgangsmaterial innerhalb der aquarellierten Zeichnungen in den Büchern, kann ich dennoch die Reliefbemalung vorbereiten.
Weitere Zusammenhänge ergeben sich dann aus den digitalen Collagen, die ich unter der Woche zur Bebilderung dieser Texte anfertige. Wenn ich mir die Collagen der letzten Jahre dann als Diashow auf dem Bildschirm anschaue, versorgt mich das mit der Energie, die ich zum Weitermachen benötige.
Und so modellierte ich gestern fleißig weiter am 15., vorletzten Relief.