Auf einer App schaue ich mir die Stürme über den Weltmeeren an. Wenn sie auf Land treffen, verlieren sie sofort Energie. Ich stelle mir ihr Toben über den aufgewühlten Wasserflächen vor und nehme sie als Inspiration für meine Verwischungen innerhalb der Buchmalereien.
Mit den Malereien habe ich mich am Morgen schwer getan. Auch jetzt existiert keine rechte Bindung zu ihnen. Sie kosteten Kraft bei der Herstellung und nun auch beim Anschauen. Ich finde keine Zusammenhänge, keine Geschichten in ihnen. Sie verweigern ihre Zugehörigkeit zu mir.
Stattdessen zeichne ich lieber mit Rohrfeder und Tusche auf Rolle 9, wie ich es in den letzten Tagen gemacht hatte – glückliche Stunden. Dort fließt die Kraft hinein, die ich während der Arbeit mit dem Text von Sina aufstaut habe. Es sind nun noch 5 Zeilen übrig, die ich in den nächsten Tagen in das Papier gravieren werde. Nun kommt es darauf an, dass die Energie noch bis auf die Oberfläche des Reliefs reicht.