Energieumwandlung

Mein Einsiedlerdasein verwurzelt mich sehr stark mit dem Ort, an dem es sich vollzieht. Die Pflege des Gartens bekommt fast die gleiche Wertigkeit, wie das tägliche Arbeitstagebuch oder die Zeichnungen zum Biografiethema. Ein Stück Wiese, das ich dem unwirtlichen Grund abtrotze, wird mir wichtig und gehört zu mir. Gleichzeitig reagiere ich auf eine Störung von außen empfindlich, vor allem, wenn sie unabgesprochen und brutal vorgeht, wie die gestrige Aktion unseres Bauhofes.

Nun steht die Aufgabe vor mir, für mich diesen entstandenen negativen Raum in eine Energie zu verwandeln, die ihn schluckt oder neutralisiert. Das geht vielleicht, wenn ich die Wiese direkt vor der Verwüstung noch mehr pflege, vielleicht die Erde, die durch diese gewalttätige Aktion aufgeworfen wurde, dafür zu nutzen. Das würde mir gefallen.

Die biografische Arbeit entspringt auch einem Rückzugsimpuls. Die Verinnerlichung von Geschichte, durch die Erinnerung an Empfindungen in den Sechzigerjahren, gründet aber eine bestimmte Kraft, von der ich noch nicht sagen kann, was sie weiter bewirken wird.

Am späten Nachmittag habe ich begonnen, ein Jungpionierinnenportrait auf eine „Synaptische Kartierung“ zu zeichnen. Gleich werde ich die mit Umrisslinien geschaffenen Felder mit Tusche ausfüllen.