Die gefälligen Blattformen des Porzellanreliefs kann ich weit hinten auf die Transparentpapierrolle 10 setzen, um die Umrisse dann, gegen den Uhrzeigersinn rollend, übereinander zu zeichnen und dadurch zu zersplittern. Ähnlich wie bei den Scherbengerichten des Väterprojektes. Diese Splitter können dann Textfragmente des IM „Lutz lange“ aufnehmen. Mit meinen Figuren werde ich dann dieses Material, aus der Gegenwart heraus, überrollend überlagern.
Der Zusammenklang der geschwungenen, makellosen Porzellanblütenblätter und der verstaubten Schreibmaschinentypen der Stasi-Tonbandprotokolle, bietet ein Spannung, die ich für in eine Kraft umwandeln möchte, die mich von diesen Geschehnissen der Vergangenheit entlastet. In diese Richtung schreiten schon die Figuren, die ich gestern in zwei Reihen übereinander auf Rolle 10 gezeichnet habe.
Es ließe sich nun noch vieles aus dieser Zeit recherchieren, das aber den Gesamteindruck wahrscheinlich nur weiter bestätigen würde. Zu anderen Erkenntnissen hoffe ich eher durch ein Zusammenspiel der Formen zu kommen, dessen Ergebnisse im Ungewissen liegen. Es geht um die Konstruktion von künftiger Energieumwandlung durch mediale Überlagerungen. Am Morgen überlegte ich, die Tonbandprotokolle aus meiner Stasiakte zu sprechen.