Fächeln der Ahornblätter im gelblichen Morgenlicht. Die westliche Seite der Baumkronen scheint dieses Hin und Her gewichtiger zu nehmen. Dieser Eindruck wird vom Schatten ausgelöst, der Ernsthaftigkeit, Melancholie und Gemessenheit vermittelt, während der helle Osten Leichtigkeit ausstrahlt. Die Ringeltauben dazwischen, bewegen sich etwas schwerfällig, wirbeln Wind auf, der nicht benötigt wird.
Im Workshop gestern setzten wir das genau um, was ich mir am Vortag überlegt hatte. Es ist nun noch ziemlich viel aufzuräumen, wie immer nach Gipsarbeit.
Im Atelier fotografierte ich die am Mittwoch ausgegrabenen Drahtglasscheiben. Das auseinander gerissene Material bezeugt den Grad von Gewalt, den Sprengbomben auslösen. In der erdigen Finsternis fand ich die Spuren der Brände, unter den Trümmern geschmolzenes Glas. Schaurige Schönheit im Gegenlicht, eigenartiges Gestein, innen Lava ähnlich porös und außen geschmolzene Glätte. Alles wusch ich in Wassereimern, machte es dadurch erst erkennbar. Es sind in sich schöne Ausstellungsstücke.
Eine neue Köchin aus den Startorante besuchte mich im Atelier und entdeckte meine „Fädel“. Als ich ihr erzählte, dass ich mich an viele der Strände, an denen ich die Steine, Muscheln und Korallen aufsammelte, gut erinnern kann, nannte sie sie Erinnerungsschnüre. Eine nette Bezeichnung, durch die das Auffädeln von löchrigen Gegenständen noch erweitern werden kann.