Sonnabend – erst nachmittags im Atelier. Hier drinnen sind es 29°, draußen etwa 34° und über dem aufgeheizten Beton noch mehr.
Gleich legte ich den Wasserschlauch in den Bottich, tauchte die Gießkanne immer wieder ein, um zunächst den ärgsten Durst der Pflanzen zu löschen. Ich muss dabei aufpassen, nicht meinen eigenen zu vergessen. Wasser – das großartigste Lebensmittel! Die Eidechsen allerdings flüchten vor meinen Güssen aus dem gefährlich gelben Gefäß.
Joana half mir gestern, die Form von dem festgebackenen Pappmache zu reinigen. Das dauerte eine Weile. Danach legte ich sehr sorgfältig eine Trennschicht an, damit ein solcher Misserfolg nicht noch mal passiert.
Ich überlegte eine Sammlung von schwarz umflorten Doppelportraitscherben herzustellen. Das wäre ein Schritt zur Verlangsamung des Reinkarnationsprozesses. Dieser Arbeitsvorgang kann neue Begegnungsvarianten der Scherben in Gang setzen. Das ist auch wie eine erste Ernte.
Manchmal zähle ich Veränderungen auf, die sich im laufe der Zeit ergeben haben, um mir die daraus folgenden Entwicklungen deutlicher zu machen. Den Taunuspfad habe ich vor knapp zwei Jahren aufgegeben, ebenfalls eine Weinrunde auf dem Freitagsmarkt vor meiner Tür und den Donnerstagsworkshop. Deswegen bekam ich mehr Zeit für meine Einkehrarbeit, die seit dem wieder eine größere Tiefe bekommen hat.