Inmitten des lichten Ateliermorgens höre ich den Jazzpianisten Michael Wollny mit Solostücken. Ein Bächlein manchmal, dann aber auch wie ein schweres Buch – ganz kurz hintereinander sehr unterschiedlich.
Das neue Relief habe ich nicht so dicht grundiert. Die Durchlässigkeit der weißen Schicht wurde durch den Schellack noch verstärkt. So erscheinen die Tuschezeichnungen auf einer Fläche, die zwar rau ist, die Linien aber nicht gleich aufsaugt, sondern einen Moment stehen lässt. Diese Materialität hat ein eigenes Gestaltungsgewicht. Eine dreiköpfige Gruppe, aus dem Tanzzusammenhang von 2003, zeichnete ich in die linke untere Ecke. Ihr gegenüber, rechts oben, findet die schwebende Apsarafigur ihren Platz.
Die Terrains der Buchmalereien erweitern sich. Vorgestern tauchten Figuren auf, gestern streng umrissene, abstrakte Formen und heute wieder vage Konstruktionen mit Schnüren verbunden. Darin herrscht heute etwas mehr Stille.