„Everything Is Broken“

Stunden der Verdichtung der Apsarasequenz – der gleichförmig -konzentrierte Prozess führt zu einem neuen Nachdenken über die parallel erdachten Vorhaben. Rolle 6 lagert nun feierlich oder Standesgemäß in einer mit Schaumgummi ausgepolsterten Sperrholzkiste mit zwei Fächern für die jeweils aufgerollten Enden des langen Streifens.

Am späteren Nachmittag war ich auf der Baustelle an der Ackermannwiese, wo über dem ehemaligen „Russenlager“ das Gras wächst. Für ein kleines neues Gebäude ist eine Baugrube ausgehoben worden, die in Schichten reichte, die die unseres Interesses weit überschritten. Aber an ihrem Rand, in den Abstichkanten, wird die entscheidende Schicht mit den Trümmern der Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges sichtbar. Je näher man an die südliche Seite des Sportgeländes und weiter an den noch vorhandenen Hochbunker kommt, um so dichter werden die Ablagerungen aus Ziegeltrümmern, Schlacke, Gehwegplatten, Glassplittern, Porzellan, Eisen und graubrauner Tonware. Sehr wichtig für mich, ist das Einfangen einer Stimmung durch haptische Artefakte der Zeit. Die damalige Färbung des Umgangs miteinander, mit der Umgebung und mit dem Fremden kommt näher. Es wird klar mit welchem Material das Lager umgeben war. Man meint den Geruch zu spüren, den der Kohl aus der graubräunlich glasierten Tonware aufsteigen lässt. Die fragmentarische Lage des „Everything Is Broken“ schafft mehr Möglichkeiten die Fehlstellen zu besetzen und die Phantasie anzukurbeln.

Neben den Ausgrabungen sollte ich als Nächstes mit den ersten GPS-Wanderungen beginnen. Sie bilden die nächste Schicht des Ausgangsmaterials, mit dem ich am Thema weiterarbeiten kann.