Jacopo Godani hat mit seiner Dresden Frankfurt Dance Company das neue Stück EXTRUCTION OF A MINOR SPECIES herausgebracht. Der Höhepunkt des Abends war, dass ich Cyril Baldy von der ehemaligen Forsythecompany mit seinen Eltern traf.
Dass Godani mal bei Forsythe getanzt hat, kann man an seinen Arbeiten nicht erkennen. In fleischfarbenen Badeanzügen gaben die begabten Tänzerinnen und Tänzer ein konturloses Bild ab. Das Stück hatte, außer Licht an Licht aus, keine spürbare Struktur. Die Choreografie war konventionell, einfallslos und mit wenigen überraschenden Momenten versehen. Die Musik langweilte, bis auf einen Moment in dem ein Pianist ein atemberaubendes Solo hinlegte. Der spielte die Tänzer glatt an die Wand. Fazit: Godani das Frankfurter Ballett zu überlassen, bleibt verantwortungslos.
Ich mühe mich redlich, in meinen Buchmalereien, das aufzuholen, was ich derzeit bei der anderen Arbeit versäume. In diesen Zeitzwischenräumen, beginne ich kein längerfristiges auf Kontinuität ausgerichtetes Projekt. Das verschiebe ich in die zweite Junihälfte, in der ich eine lange, ungestörte Zeit vor mir habe.
So kümmere ich mich jetzt um meinen Garten, setze nun die restlichen, im Frühbeet gezogenen Blumen nach draußen in ein Beet neben mein Rolltor. Im Unterholz jagen die Eidechsen, und ich bepflanze die mittleren Etagen meines trocken gestapelten Gesträuchs.