Gerade saß ich 108 Atemzüge lang auf dem Brett vor meinem Rolltor der Sonne, die nachher vom Mond in Teilen abgedeckt wird und am Morgen golden und warm über den Ruinen von Teves Ost aufstieg, zugewandt. Ich dachte an die Höhlen von Ellora und Ajanta und an die letzte Sonnenfinsternis vor einigen Jahren. Die Stimmung in der Frankenallee war damals gespenstisch.
Gestern arbeitete ich viel in einer produktiven Stimmung. Es gelang mir zwischen dem Zeichnen des Portraits meines Vaters aus dem Jahr 1960 und der Erarbeitung der Konzeption für das Projekt „Biografie – ein Haus“ hin und her zu schalten. Auf der Zeichnung fehlt nun noch ein Stück gerasterte Landschaft, die das Format ins Gleichgewicht bringen soll. Immer öfter denke ich daran, nun das große Bild mit diesen Motiven zu beschichten.
Am späten Nachmittag machte ich mit Roland noch eine Stunde Gartenarbeit. Immer noch sind Essigbäume abzuholzen und Brombeerwurzeln auszugraben. Danach haben wir in einer hölzernen warmen Ecke der Terrasse, mit ausgestreckten Beinen, ein sommerliches münsteraner Bier getrunken.
Jetzt, wie an jedem Freitag steht Atelieraufräumen an, Einkaufen und Kochen. Zum Wochenende hin wird es familiär. Zwischendrin will ich mir die Sonnenfinsternis anschauen.