Etwas verspätet am Morgen im Atelier lösche ich erst einmal alle e-Mails auf meinem Telefon. Eine kleine Entlastungsaktion. Das Gerät fühlt sich nun leichter an.
Gestern hatte ich hier Ruhe zum Arbeiten. Die Scherbenzeilen verwandelten sich in Erinnerungsketten. Ungemütlicher Wind fegte durch die Landschaft, wie heute unter einem konturlosen, grauen Himmel. Die Rettung ist dann die farbige Welt der Buchmalereien, die über manches Grau einen zarten Schleier freundlich breiten. Erst dann wird die Arbeit wieder möglich.
In dieser Woche werde ich mit dem Ausstellungsaufbau im Museum beginnen. Die Kästen habe ich mit Joana schon schwarz gestrichen…
Gestern Abend im Bockenheimer Depot ein Ballettabend der Nachfolgecompany der wunderbaren Forsytheleute. Niederschmetternd ist es, diese vergeudeten Talente beim Auswalzen der platten Ideen des Ballettchefs zu sehen. Eine SPD-Sportveranstaltung! Das Volk kann jubeln und sich spiegeln. Schöner glatter Tanz gleich aussehender Darsteller, nicht verstörend, sondern schön.
Vielleicht hätten wir bleiben und dem Choreografen beim Künstlergespräch zuhören sollen.