Durch das offene Rolltor treten die flackernden Blätterschatten ein. Sie mischen sich mit den Linien und Farbflecken der kleinen Malereien im Buch. Das pulsierende Pfeifen eines rückwärts fahrenden Lieferautos wird vom wispernden Gezwitscher winziger fremder Vögel überlagert.
Lücken auf Rolle 10 fragmentieren die durchgezeichneten Wiederholungen von vorausgegangenen Motiven. Die Geschehnisse der letzten Tage verflechten sich zu einem Gewebe. Das Hirn löscht alsbald Erinnerungen oder verschiebt sie in ferne Korridore. Mir bleiben die Ringe, ausgelöst von auftauchenden Fischen, auf der Oberfläche eines Weihers im Wald, die Libelle, die unruhige Muster über das Wasser fliegt, die Steine auf dem Weg und der Morast neben den Quellen am Hang.
Aber schon das Lichtspiel in den Baumkronen am Bach wird überschrieben von dem gegenwärtigen Geschehen auf dem Zeichentisch, der im Zugang zum Garten steht. Das Jetzt fragmentiert das Gewebe, das fadenscheinig wird wie die Gebetsfahnen auf den Himalajapässen, zu denen sich immer ganze Bündel neuer flatternder Wimpelketten hinzugesellen. Die Motive auf Rolle 10 lösen sich in Licht, Luft und Schall auf, schaffen so Platz für neue Verdichtungen.