Die Figur, an deren Abbildung ich mich gestern im Zusammenhang mit dem alten Farbholzschnitt aus meiner Produktion der Achtzigerjahre erinnerte, Ist eine Bodhisattvastatue aus dem 17. Jahrhundert, deren Kleidung mit Miniaturszenen bemalt ist. Auch die Holzschnittfigur, die ich in den Achtzigerjahren begonnen hatte, ist mit Bildern ihrer Umgebung verwoben.
Ich erinnere mich, damit zusammenhängend, an die Choreografin Debroah Hay, die in einem Interview im Frankfurt LAB davon sprach, dass sie manchmal die winzigen kreisenden Bausteine ihres Körpers zu spüren glaubt, und somit seine Durchlässigkeit wahrnimmt. Die Erinnerung daran fügt sich nun in die Struktur meines Nachdenkens über den Buddhismus und verändert sie leicht.
Gestern half ich in meinem Gärtchen den winzigen Bäumchen, an etwas mehr Licht zu kommen, indem ich das Gras rundherum geschnitten habe. Die Existenz dieser Miniaturen besteht nur für mich. Niemand, außer mir, bekommt die zu Gesicht. Auch das Wiesenrechteck ein paar Meter weiter ist gut gewachsen, für alle gut sichtbar. Von denen, die es nutzen, wünschte ich mir etwas mehr Unterstützung bei dessen Pflege. Zugegeben – ein frommer Wunsch. Der Regen der letzten Tage hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, als würde auch ich in ihm wachsen. Nur die Dächer, unter denen ich mich befinde, sind nicht ganz dicht. Um das über meiner Nische kann ich mich selber kümmern.
Nun nehme ich das „Totenbuch III“ wieder ins Visier. Ich möchte das letzte Doppelportrait in vier gleiche Rechtecke teilen, die ich dann mit dem selben Gravitationsmuster zersplittern möchte.