Ausgangspunkt für die heutigen Buchmalereien ist der Handballenabdruck von 02_05_2008_002. Figurenhülsen, abstraktes Formenspiel, zeichenhaft vorschriftliche Gegenstandssuche. Das Ungeordnete findet einen Ausweg nach draußen auf das Papier. Dann ist es wieder eingeschlossen zwischen den Buchseiten. Aus der anderen Richtung, vom kreisenden Gravitationsgeschehen der gegenwart, treten Umrisse hervor, die denen aus den alten Malereien ähneln. Flusspferde mit Möbelfüßen, Tarnkappenbäume und gut verschnürte Mumien.
Franz kam gestern mit einem begonnenen Bild unter dem Arm zu Besuch in mein Atelier. Wir sprachen über unsere gemeinsame Arbeit, über Zeitschleifen und die Tiefe der angestrebten Bildfindungen. Die Unterbrechung meiner Reliefarbeit durch diese Kooperation, ist immer etwas mutwillig und nicht organisch. Das muss ich anders steuern.
Ich legte die Goldbergvariationen auf, die ich jeden Morgen in Wien gehört habe, um einen Nachklang der damaligen Arbeit hervorzuholen. Gestern zeichnete ich die letzten Figuren auf das aktuelle, das 8. Relief, wenn ich sie von oben zeilenweise herunterzähle. Dann begann ich die Körper mit Tusche auszufüllen, auf die Risse der Splitter achtend.