Setze ich mich und meine Zeichnungen in Beziehung zu den Flugtangenten der Stadtbegegnungen des Flughafens, glaube ich an Zusammenhänge zwischen meinen Strichen und den Linien der Flugbewegungen. Schon einmal vor Jahren verdichtete ich die Agent-Orange-Flüge der Amerikaner über den Vietnamesischen Dschungel auf Transparentpapier und setzte das in Beziehung zu einer Felsgravurenskyline in Petra.
Heute hatte ich wieder ab sieben Schreinerei mit den Lehrlingen und versuche nu wieder in meine Welt zurück zu finden.
Mir kam während des Vortrages der Gedanke, dass die Flachheit der Pyramide, die ihre Stabilität stützt, im Zusammenhang zu Hierarchien des Managements zu sehen ist und auch mit meinem Steinhaufen, den ich im Wald zusammenzutragen beginne. So wächst an manchen Stellen im Wald das Gefühl einer Unzerstörbarkeit oder mindestens einer langen Lebensdauer mancher Bodenskulpturen. Eine genugtuende Arbeit. Mir fehlt der Wald. Gut dass ich wenigstens den Vortrag nur über dieses Thema gehalten habe.
M. besuchte mich im Atelier, um nach ihrer Puppe ohne Arme und mit schwarzer Maske zu fragen. Sie befindet sich in der Ausstellung. Stattdessen las ich ihr „Herakles II oder die Hydra“ vor. Und so kamen wir auf das Mütterthema und andere Dinge.
Und nun sitze ich noch am späten Abend am Schreibtisch, um zu erzählen, dass ich gestern im Rahmen des Workshops über die Gleisbetten der Ausläufer des ehemaligen Güterbahnhofs lief. Wir suchten Metall, das dem Bahnzusammenhang entspringt und das man für Schweißarbeiten brauchen kann. Wir wurden in einer Weise fündig, dass wir schwer zu schleppen hatten. Auf dem Schotterbett sind grandiose Gräser gewachsen. Hinter dieser Steppenlandschaft wächst die Skyline wie eine Fata Morgana in der flimmernden Luft herauf.
Ein Siebzehnstundenarbeitstag liegt hinter mir. Hoffentlich kann ich nun schlafen