Flüssiges Gestein

Frühmorgens schon im Atelier. Wie flüssiges Gestein leuchten die Wolken über dem Bahndamm.

Kurzes Gespräch mit Deniz gestern, der optimistisch aus Berlin zurückkehrte und heute gleich weiter nach Istanbul will. Dort will er auf dem Land ein paar Wochen zubringen.

Am späten Nachmittag habe ich mir noch mal die Ackermannwiese und die beginnenden Bauarbeiten in ihrer Nachbarschaft angeschaut. Helga schickte mir einen Grundriss, des so genannten Russenlagers vom Anfang der Vierzigerjahre, mit dem ich viel anfangen kann. Per GPS kann ich nun die Eckpunkte der Baracken und anderer wichtiger Punkte auf der gegenwärtigen Wiese markieren, um dann mit einem Gang das Ganze zunächst nachzuformen, und um in den nächsten Schritten einen zeichnerischen Kommentar zu finden.

Mich interessiert darüber hinaus, die Verbindung des Lagers mit dem Tevesgelände. Wie viele der Gefangenen waren hier zur Zwangsarbeit eingeteilt und was geschah mit ihnen?

Gegenwärtig haben wir auf Teves West erreicht, dass nicht mehr so viele Veranstaltungen stattfinden. Aber alles geschieht noch über unsere Köpfe hinweg. Ich glaube, dass nur die Androhung von Konsequenzen verhindern konnte, dass das Niveau der Veranstaltungen nicht total den Bach runter ging. Um das Verständnis unserer Positionen ging es noch nie