Nach meinem letzten Bergkristallfund und der Kristallisation von G`s Weg spielen die Dreiecksgitternetze wieder eine größere Rolle innerhalb meiner Zeichnungen. Gestern ist im Atelier ein Transparentpapierobjekt entstanden, bei dem ich ein Kristallareal aus der Sequenz übernommen habe. Daraus ist die Silhouette eines Kleides entstanden. Ich lernte dabei, wie das Gehirn die Dreiecksangebote zu einem Umriss zusammenstellt, ohne dass ich darüber nachdenken musste. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, als mir auffiel, was der Umriss darstellte, sträubte ich mich etwas dagegen und gab ihm eine andere Note. Vollends verschwand der illustrative Charakter des Blattes, als ich es zusammenfaltete und damit dann weiter arbeitete. Der Schellack verflüssigt die angetrocknete Tusche und damit die kristalline Struktur noch etwas. Somit steigt die Spannung zwischen den verschiedenen Schichten.
All diese Zeichnungen produziere ich im Hinblick auf die Ausstellung auf der Mainzer Landstraße. Gleichzeitig befindet sich der Vorgang aber sehr unauffällig im Strom der allgemeinen Kontinuität.
Der Hügel von Waldmaterial auf einem weiß gedeckten Tisch erzeugt eine besondere Wirkung. Die Fichtennadeln, Zapfenschuppen, Ästchen und die Erde bekommen in der städtischen Umgebung etwas Fremdes und Wertvolles.
Nach all der Kristallarbeit scheint es mir auch richtig eine metallenes Dreiecksgitternetz mit in den Raum zu hängen. Vielleicht könnte ich sogar noch ein Holz-Transparentpapierobjekt bauen, das Artefakte in Schellack eingeschlossen beherbergt.