Immer noch fallen gelbe Blätter in des trüben Tages Raum. Das Grau bettet alle Farben sanft, nimmt auch mal, bei näherem Hinsehen, etwas von ihnen entgegen. Es ist als würden im allgemeinen Verschwimmen gleichzeitig neue Farbkontraste möglich. Das liegt aber auch an der, durch die Luftfeuchtigkeit veränderten Staffelung der Gegenstände im Raum, wie es am besten am nebeligen Hang zu beobachten ist. Der Hang – schon fehlt er mir, weil ich ihn wegen verschiedener Verhinderungen länger, also maximal vierzehn Tage nicht sah.
Ersatzweise sah ich mich gestern bei den Transparentpapierzeichnungen aus den Jahr Zweitausendsieben um. Dort mischten sich im September Fragmente der vielfigurigen Tagebuchzeichnungen mit anderen Elementen, die ich gefunden hatte, fotografierte oder anders aufnahm und so in den Streifen der Rolle 4 aufnahm. Das war kurz vor meinem Arbeitsaufenthalt in Wien.
Dass die Zeichnungen dieser Zeit, im Gegensatz zu den Texten, sehr konzentriert waren, macht sich dann auch wieder auf der Transparentpapierrolle bemerkbar.
Gestern übernahm ich eine Form, die einem inneren Organ mit Eingang und Ausgang ähnelt auf Rolle 6. Im Inneren dieser geschwungenen Umrisszeichnung befindet sich eine Abrissstruktur des Stahlskelettes der Ostfassade des Palastes der Republik. Bei den Umarbeitungen und Fragmentierungen in dieser Zeit spielte ein skythisches Amulett im Tierstil eine wichtige Rolle, weil die Profilabbildung des Hirsches in der Hüfte um 180° gedreht war. Weil ich dafür keine Erklärungen gefunden hatte, versuchte ich das zeichnerisch mit eigenen Motiven zu erkunden. Die Vorderhufe zeigten zum Boden, die hinteren gen Himmel.