Frankfurt

Nach einer Fahrt nach Thüringen ist etwas Zeit nötig, um mich wieder einzuordnen. Wenn auf der Rückfahrt Frankfurt in Sicht kommt, meinst sind es seine Lichter unter einem Abendhimmel, wird mir leichter. In die andere Richtung durch die Wetterau, die Röhnausläufer und schließlich in die Thüringer Berge, ist es eine wellenförmige Bewegung in die Vergangenheit. Von der Autobahn geht es dann durch gedrungene Dörfer mit hockenden Kirchtürmen, durch die, wie ewig erscheinenden, bedrückenden Maßverhältnisse.

Am vergangenen Sonntag folgten wir mit Kerzen einem Aufruf der Frankfurter Kultureinrichtungen an das Mainufer, um eine Lichterkette gegen Antisemitismus zu bilden. Weil zu befürchten war, dass zu wenig Menschen kommen und somit die Aktion nach hinten losgehen würde, war ich erleichtert, dass es das Gegenteil der Fall war. Und so hatten wir ein schönes, ermutigendes Erlebnis in dieser Stadt.

Der helle Morgen hat sich in einen trüben Tag verwandelt. Am Nachmittag gibt es ein digitales Meeting mit den YOU&EYE Akteuren. Ist mir ganz recht, im Atelier sitzen bleiben zu können. Spannend ist, dass ein paar neue Gesichter dabei sind, aber auch die, die schon von Anfang an dabei sind, sehe ich gerne wieder.