Sehr zeitig habe ich heute die Buchmalereien abgebrochen, weil es mir um die Figurationen, die am Beginn der Arbeit auftreten und dann von den folgenden Schichten abgedeckt werden, leid tut. Außerdem finde ich die sparsamen Kompositionen manchmal reizvoller, als die starken Verdichtungen.
Von der Arbeit an der Rekonstruktion des Kraftfeldes, die in das Projekt „Entgoldung“, die Beschäftigung mit dem Palast der Republik und meiner Stasiüberwachung, übergegangen ist, habe ich mich in den letzten Tagen erfolgreich fernhalten können. Das hat zur Folge, dass mich die Bemalungen der Reliefs jetzt schon etwas freundlicher anschauen. Das beruht aber auf Gegenseitigkeit.
Ich denke darüber nach, wie ich die kleineren Relieffragmente der „Entgoldung“ mit den großen Tafeln der Rekonstruktion so verbinde, dass die Teile wieder leicht voneinander lösbar bleiben. Es müssten kleine Halterungen aus Pappmache gebastelt werden, in die man die Reliefs einhängt. Morgen beginne ich ein neues Tagebuch. Das ist Nummer 161.