„Futur II“ ist die Zeitmaschine, die aus Rolle 10 und einem Umlenksystem besteht. Mit ihr kann ich zeichnend auf dem Zeitstrahl hin und her wandern und die Geschehnisse voneinander entfernter Zeitpunkte übereinander legen. Die Goldbemalungsumrisse des Porzellanreliefs, mit denen ich eine Stelle irgendwo in der Zukunft markiert habe, kann ich nun mit unterschiedlichen Erinnerungen füllen. Sie können aus Fragmenten der Tonbandprotokolle und Geflechten der Figurenumrisse bestehen.
Wenn ich eine Struktur aus der Vergangenheit in die Markierung in der Zukunft eingefügt habe, werde ich mich anders an diese Struktur erinnern. Werde ich mich anders erinnert haben, fallen die weiteren Markierungen dadurch in der ferneren Zukunft verändert aus. Diese Experimente können nur mit der zeichnerischen Praxis vorankommen.
Gestern nahm ich mir ein Tonbandprotokoll meines IM vor, das vom 24.5. 1982 stammt. Teile davon zeichnete ich in den Umriss der ersten Buchmalerei vom 12.4. 2023. Als nächstes werde ich dieses Material mit meiner Zeitmaschine in die Markierungen, die 4m entfernt sind, eintragen. Dazu kommen dann die Rückbaustrukturen des Palastes der Republik. Bin ich mit der fortlaufenden Arbeit an dieser Stelle auf dem Streifen angelangt, sollte sich ein Kreis geschlossen haben, eine Erzählschleife.