Die Museumsboxen habe ich im Atelier nun auf einen Tisch gestellt. Bisher wehrte ich mich eher gegen ihre Haptik und einengende Gestalt. Probeweise sind drei Installationen entstanden. Wenn genügend ansprechendes und gut zusammen passendes Material vorhanden ist, kann man schnell etwas bauen. Ich denke dabei an einfache Kompositionsübungen, wie in einem Zengarten. Die Dinge, die man bisher zusammenfügen kann, bestehen in erster Linie aus Einschlüssen von Waldfundstücken in Transparentpapier mit Tuschzeichnungen, aus Aststücken und Filzpappe. Mit der Pappe haben wir Boden und Plafonds der Kästen belegt, damit das stumpfe Weiß der Wände nicht so dominiert. Vor ein paar Jahren experimentierte ich mit ihr, mit Acrylfarben und Schellack. Daraus entstanden eher dekorative kleine Bilder, mit denen man nun aber durchaus die Wände der Boxen gestalten könnte. In diesem Zusammenhang ließen sich auch die Reliefs der Umrissfiguren nutzen, die ja aus der Sinnumgebung der Hanggänge stammen.
Mit dem bevorstehenden Abriss von historischer Industriebausubstanz in unserer direkten Tevesumgebung sollte sich eine Gegenbewegung etablieren, die sich um den historischen Raum kümmert. Die Erforschung der Zwangsarbeit auf dem Gelände erzeugt einen solchen Gegendruck, der dann ein Gleichgewicht erzeugen kann, wen das neue Wohngebiet dieser Geschichte gewidmet wird. Das ist ein Ansatzpunkt einer Kunstinitiative, die helfen kann den kulturellen Standort Teves West zu sichern.
Vor dem Atelier überziehe ich Holz und getrocknete Pflanzenteile mit Schelllack, entwerfe Miniaturwelten zwischen dem Gigantismus der städtischen Welt. Auch dies ist eine Gegenbewegung. Und in den trockenen Laubbetten vor dem Rolltor haben sich wieder die Eidechsen eingefunden, die ich ein paar Tage vermisste.