Geisterwälder

Mit den Hindemithkindern hörte ich „My Life In The Bush Of Ghosts“ von vorne bis hinten. Obwohl sie etwas abfällige Bemerkungen gemacht hatten, schien es ihnen nicht richtig langweilig zu werden, und sie drängten nicht weiter darauf, ihre eigene Musik hören zu müssen, um kreativ sein zu können.

Tilly war gestern mit ihren Seifenblasen auf dem Wochenmarkt. Es gibt schöne Aufnahmen von uns beiden vor dem Atelier, wo sie mich in der vergangenen Woche mit Anja und ihrer Mutter Silke besuchte. Sie schickte mir die Smartphonefotos als Erinnerung.

Die Hindemithkinder diskutierten gestern über den inneren Frieden und darüber, wie er zu erlangen sei. Während eines von ihnen der Meinung ist, ihn bereits gefunden zu haben, meinte Paolo, innerer Frieden sei eine Utopie und deswegen nicht zu erreichen, weil sich immer etwas in den Weg stellen würde. Dann malte er sich seine dunkelbraunen Hände mit schwarzer Tusche an und gab sich seinem Lieblingsthema, der Apokalypse hin. Die Waldgeister des Taunus, die eingegossen in den dreieckigen Transparentpapierhüllen gefangen waren, begannen sich mit denen in der Musik zu verbünden. Die finsteren und dennoch verspielten Formate, die durch die Verwendung von Tusche und Schelllack teilweise ihre Durchsichtigkeit verlieren, bekommen natürlich etwas Magisches. In der Wahl der Mittel sind die „Kinder“ radikal und gehen auch etwas rücksichtslos vor, was der Frische der Arbeiten zugute kommt.

Das Atelier wird nun auch zunehmend zu einem Ort der Musik auf verschiedenen Ebenen. Vielleicht kommen demnächst weitere Instrumente hinzu, mit denen man dann auch mal zusammen spielen kann.